Kees van Dongen: “Nu en Buste”

Herausforderung. Kees van Dongen war ein niederländisch-französischer Maler und einer der führenden Fauvisten. Van Dongens frühe Werke waren von der den Haager Schule und dem Symbolismus beeinflusst. Sein Stil entwickelte sich allmählich zu einem groben pointillistischen Stil. In den vergangenen Jahren wurden zwei fast identische Versionen eines ihm zugeschriebenen Gemäldes mit dem Titel ‘Nu en Buste’ zur Auktion angeboten.

Version A wurde in 2008 bei einer Auktion ersteigert, zusammen mit einem Zertifikat des Wildenstein Instituts. Im Dezember 2019 wurde das Gemälde bei einer Auktion in Paris angeboten, der Hammerschlag erfolgte, und das Gemälde war verkauft. Einige Tage später wurde der Kunde darüber informiert, dass der Verkauf als ungültig erklärt wurde, da das Wildenstein Plattner Institute (WPI) die ursprüngliche Bewertung des Wildenstein Instituts nicht anerkannte und es ablehnte, das Gemälde in das Werkverzeichnis aufzunehmen. WPI nahm zu dieser Entscheidung nicht Stellung.

Im Mai 2020 wurde Version B zusammen mit einem WPI Zertifikat in Paris zur Auktion angeboten. WPI war bereit, ihre Entscheidung bezüglich Version A zu überdenken und verlangte Herkunftsnachweise, um es neu bewerten zu können. Leider konnte der Kunde ausser dem Kauf bei der Auktion in 2008 und dem Erscheinen in einem Katalog von 1989 keine Angaben zur Herkunft vorlegen. Das Auktionshaus, welches das Gemälde in 2008 verkaufte, gab ebenfalls keine Angaben zur Herkunft.

In dieser Situation wandte sich der Kunde an Art Recognition, um Klarheit in diese undurchsichtige Geschichte zu bringen.

Version A

Version B

Das Art Recognition KI System bei der Arbeit. Nachdem wir vom Kunden hochauflösende Fotos der beiden Gemälde erhalten hatten, trainierten wir zunächst unsere KI, um die wichtigsten Merkmale des Künstlers aus einer Reihe von Fotos von Original Gemälden von van Dongen zu lernen. Für die Erstellung des Datensatzes benutzten wir Gemälde die van Dongen zugeschrieben wurden, gemäss den Ausstellungskatalogen „Musée National d'Art Moderne, Paris (1967) and Museum Boymans-van Beuningen, Rotterdam (1968)'' und „Fondation Pierre Gianadda, Martigny (2002)''. Um die Unterscheidungsfähigkeit des Algorithmus zu verbessern, haben wir Gemälde von Künstlern ähnlichen Stils und ähnlicher Chronologie wie Otto Müller oder Albert Marquet hinzugenommen.

Fazit. Nachdem die KI trainiert war, van Dongen zu erkennen, fütterten wir die beiden umstrittenen Bilder und prüften das Ergebnis. Das Art Recognition KI System bewertete Version A mit einer Wahrscheinlichkeit von 73% als Fälschung und Version B mit 81% Wahrscheinlichkeit als authentisch!

Wir haben ausserdem eine Reihe detaillierter Analysen auf kleineren Patches durchgeführt. In Version A waren beispielsweise die Patches der Brüste (91% und 87% nicht authentisch), der Haare (75% nicht authentisch) und der oberen Gesichtshälfte (85% nicht authentisch) entscheidend.

Die Geschichte endet damit, dass Version B versteigert wurde. Version A bleibt eine schöne Nachahmung.

Für weitere Informationen schreiben Sie an contact@art-recognition.com und wir werden uns rasch zurückmelden.